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Die 3 Sorten

In diesem Tal bin ich zu Hause. Für mich der schönste Anblick. Im Vordergrund der höchste Mammutbaum der Gegend, dahinter das herrliche Rax-massiv.

  

  

„Bäume sind die Bemühungen der Erde, mit dem Himmel zu sprechen“

EINE NATURGESCHICHTE AUS UNSERER GEGEND

Von Judith Pialek, Payerbach

 

Ich bin eine Spaziergängerin, wie viele Menschen, aber ich versuche, meine Umgebung wahrzunehmen. Ich wollte Villen, Schlösser und Ruinen in meinem Heimatort mit der dazugehörigen Geschichte kennen lernen, wollte wissen, was hier zu „Kaiserzeiten“ passiert ist, schließlich ist durchaus Weltgeschichte geschrieben worden in unserer Gegend.

Dabei bin ich auf einen seltsamen Baum gestoßen, der sich von den uns bekannten Bäumen,  doch sehr stark abhebt. Es handelt sich um den

Mammutbaum.

Zu verdanken haben wir hier, viele der exotischen Bäume dem erholungsbedürftigen Adel. Kaiser, Könige und Alles, was im Adel Rang und Namen hatte, trafen sich hier zur Sommerfrische. Es wurden Schlösser und Villen mit herrlichen Parkanlagen gebaut. Viele dieser Gebäude bestehen heute noch und sind bewohnt, manche sind leider dem Verfall preisgegeben, und wieder Andere gibt es nicht mehr. Aber diese Bäume gibt es noch und jetzt, da sie zum Teil schon an die 150 Jahre alt sind, findet man sie auch relativ leicht. Man muss, so wie ich, den Kopf und die Augen heben, man muss oberhalb der uns bekannten Baumhöhe suchen, dann fallen sie auf, denn sie sind GROSS und wenn sie leben dürfen, werden sie zu richtigen Giganten der Natur. Auch ist das Aussehen ganz speziell, wer darauf achtet, wird die Bäume auch sehen.

Die Standdorte der „alten“ Mammutbäume sind aber europaweit gleicher Art. Immer finden sie sich in Verbindung mit Klöstern, Schlössern und Villen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts renoviert, oder erbaut wurden. Es war damals in Mode, einen „Englischen Park“ anzulegen. In diesen Landschaftsgärten sind, mit Abweichungen, immer wieder die gleichen Arten an exotischen Bäumen und Pflanzen zu finden, die von den Handelsreisenden und „Pflanzenjägern“ aus den fernen Ländern nach Europa gebracht wurden.

Ich bin Mitglied eines Deutschen Mammutbaumvereins (www.projekt-mammutbaum.de), der sich europaweit mit der Erfassung von Mammutbäumen beschäftigt, auch aber mit allen sonstigen Themen rund um diese Spezies.

Ich konnte alleine im Bezirk Neunkrichen bisher an die 50 Stück verschiedenen Alters registrieren. Dabei finden sich Österreichs (derzeit) zweit – und dritt – dickster Bergmammutbaum.  SIE können, bei Interesse, gerne Informationen in großem Umfang  zu diesem Thema von mir bekommen.

Heute findet man in Gärtnereien auch diese Bäume, man sollte aber sehr bedacht den Standort auswählen bei der Pflanzung, um späteren Ärger auszuschließen wegen des Platz- und Lichtbedarfs dieser Bäume.

Es gibt 3 Arten von Mammutbäumen:

Berg- oder Riesenmammutbaum (S
equoiadendron giganteum)

Urweltmammutbaum (
Metasequoia glyptrostroboides)

Küstenmammutbaum (
Sequoia sempervirens)

 

Sie gehören zu der Gattung Zypressengewächse. Ab 1850 wurden diese Bäume in Europa gepflanzt.

Durch weiterführende Züchtungen gibt es heute natürlich diverse Unterarten, mit leicht verändertem Erscheinungsbild.

Die natürliche Heimat des Bergmammutbaumes ist in Kalifornien, Sierra Nevada, in einer Höhe von 1.350 – 2.500 Metern Seehöhe, auf einem Landstreifen von 420 km Länge und 24 km Breite. Er kann bis zu 95 m hoch werden, der Durchmesser des Stammes am Sockel kann bis zu 12 m betragen, in Brusthöhe (1,30m) ist ein Durchmesser von 3 – 6 m möglich, er ist ein immergrüner Mammut.

Der Urweltmammutbaum (auch genannt: Chinesisches Rotholz, oder Wassertanne) ist der Kleinste unter den Mammuts. Er wird nur bis zu 50 m hoch, (Normalwert zwischen 30 – 35 m), in Brusthöhe 1 – 2,2 m Durchmesser möglich, und ist nur Sommergrün, also, er verliert im Herbst seine Nadeln.  Die Herbstfärbung ist ein wunderschönes „Rostrot“, oftmals wird irrtümlich angenommen, der Baum wäre am Verdorren.

Vorkommen in natürlicher Umgebung nur noch in kleinen Populationen im Nordwesten Chinas, zwischen 750 und 1500 m Seehöhe.

Er ist der Lärche im Wuchs sehr ähnlich, auch im Austrieb. Der Unterschied ist, dass die Lärche aus den Knospen Nadelbüschel entwickelt, der Urweltmammutbaum dagegen Nadel-blätter, wie unsere Tanne.

Der Küstenmammutbaum ist der größte unter den Mammuts, er wird bis über 115 m hoch, in Brusthöhe kann er einen Durchmesser von 7 m erreichen, er ist immergrün. (Der mit 115,6 m hohe Küstenmammutbaum mit Namen Hyperion, gilt als das größte Lebewesen auf der Erde, er steht im  Redwood-Nationalpark in Kalifornien). Beheimatet ist er an der Pazifikküste von Nordkalifornien bis zum Süden Oregons. Zwischen 42 Grad NB und 35 Grad NB und bis max. 75 km Landeinwärts, auf bis zu 900 m Seehöhe, also ein sehr begrenztes natürliches Areal.

Diese Sorte konnte ich bei uns bisher nicht finden, er wächst aber nicht zwingend nur an der „Küste“. Dieser und der Bergmammutbaum sind immergrün, Nadeln ähnlich unserer Tanne, Stamm rötlich, Zapfen und Samen vergleichbar mit dem Bergmammutbaum.

Diese Bäume gelten als die Ältesten Lebewesen der Erde. Es gibt fossile Funde, die an die 5000 Jahre alt sind, von jeder Art.

Der, zur Zeit als ältester, lebende Bergmammut bekannte Baum trägt den Namen „General Sherman Baum“, ist etwa 90 Meter hoch, misst am Sockel an die 31 Meter Umfang und wird mit einem Alter von etwa 2200 Jahren beschrieben. (Detail am Rande, dieser General, ein Bürgerkriegsheld in Amerika, war vor Kaiserin Elisabeth Besitzer der Villa Warrens in Mühlhof, was für ein Zufall), bis heute suche ich nach der Antwort, warum er eigentlich in Payerbach / Mühlhof, oder überhaupt in Österreich war. Gab es eine Verbindung mit Herrn Warrens, beide ((Sherman und Warrens waren aktiv im Bankenwesen, da war der Börsencrash weltweit, Immobilien waren „en vogue“, persönliche Nähe zu Kaiser Maximilian von Mexiko (der war österreichischer Habsburger) …… ??)).

Nur zum Vergleich: Der Bergmammutbaum (Kirche/Payerbach), wurde 1873 gepflanzt, ist also jetzt 138 Jahre alt. Er ist 26m hoch und hat einen Durchmesser von 1,43m (immer gemessen in 1,3m Höhe). Hier kann man erahnen, warum in Amerika und nun schön langsam weltweit, ein Kult um diese Bäume entstanden ist. Da gibt es Bäume, durch die Autos durchfahren, in die kleine Häuser „reingebaut“ wurden und viele Menschen fahren einfach nur da hin, um mit AH und OH davor zu stehen, um sie zu bewundern. In Amerika sind diese Bäume alle geschützt, weil vom Aussterben bedroht. Die Riesen stehen in Nationalparks und sind eine Touristenattraktion.

Nun, bis „unsere“ Bäume soweit sind, werden noch ein paar Jahre vergehen, aber auch jetzt schon sind sie sehenswert. Interessant ist ja auch, dass hier auf relativ kleinem Gebiet doch recht viele Bäume zu finden sind. Es dauert seine Zeit, sie zu finden, aber ich bemühe mich.


Bergmammutbaum Kirche/Payerbach


Nadeln/Zapfen/Samen des Bergmammuts

Kuestenmammutbaum Payerbach
Küstenmammutbaum Payerbach


Blatt des Küstenmammutbaumes (Vorderseite)

Kustenmammuttblatt Rueckseite
Blatt des Küstenmammutbaumes (Rückseite)




Urweltmammutbaum:


Nadeln

Urweltmammutbaum Herbst
Herbst

Urweltmammutbaum Winter
Winter


   Samen/Zapfen (Münze = 1 Cent)